In einer Einführung verortet ein Referent/eine Referentin den Film in seiner Entstehungs- und Wirkungsgeschichte. Es werden Zusammenhänge zum Gesamtwerk des Regisseurs oder zu anderen Filmen aufgezeigt. Für ein "tieferes" Verständnis helfen auch genauere Blicke auf Details und ihre Machart. Um fremdsprachliche Filme besser zu verstehen, werden auch Schlüsselvokabeln oder sprachliche Besonderheiten erläutert. Ein offener Meinungsaustausch rundet das Filmerlebnis ab. Pro Semester widmen wir uns einem ganz speziellen Thema, unter dem wir die Filme aussuchen.

In diesem, auf wahren Begebenheiten beruhenden, Film, bestreitet eine missverstandene, stigmatisierte junge Frau eine Karriere als Wissenschaftlerin, Autorin und Tierschützerin.

Temple Grandin ist Autistin. Sie spricht nicht viel, erträgt keine körperliche Nähe und nimmt Dinge anders wahr als ihre Mitmenschen. In den USA der 50er Jahre trifft sie damit auf wenig Verständnis. Trotzdem schafft sie es, Methoden zu entwickeln, mit denen sie den Alltag am College zu überstehen lernt. Inspiriert von einem Besuch auf der Farm ihrer Tante, baut sie sich eine spezielle Maschine, die zur Beruhigung von Kühen bei Impfungen genutzt wird. Nur, dass Temple sich damit selbst beruhigt. Die Empathie, die sie den Tieren gegenüber empfindet nutzt sie auch, um ihre Masterarbeit zu schreiben und stellt dadurch die amerikanische Viehwirtschaft auf den Kopf. Die autistische Frau braucht all ihre Kraft, um sich dem Gegenwind zu stellen, der ihr immer wieder entgegengebracht wird.

Kooperation mit Michael Fischer, Autismuszentrum Mittelbaden, Standort Offenburg.

USA 2010, 109 Min., Regie: Mick Jackson