Filmgespräch: Linha de Passe
Kursnummer | 231120113 |
Beginn | Do., 15.06.2023, 19:00 - 22:00 Uhr |
Kursentgelt | 5,00 € |
Dauer | 1 Termin |
Kursleitung |
Dr. Constanze Armbrecht
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Bemerkungen | Portugiesische Originalfassung mit deutschen Untertiteln |
Kursort |
Offenburg VHS 102 Saal
Amand-Goegg-Straße 2 - 4, 77654 Offenburg |
Verfügbare Dokumente | Für diesen Kurs sind keine Dokumente vorhanden. |
In einer Einführung verortet ein Referent/eine Referentin den Film in seiner Entstehungs- und Wirkungsgeschichte. Es werden Zusammenhänge zum Gesamtwerk des Regisseurs oder zu anderen Filmen aufgezeigt. Für ein "tieferes" Verständnis helfen auch genauere Blicke auf Details und ihre Machart. Um fremdsprachliche Filme besser zu verstehen, werden auch Schlüsselvokabeln oder sprachliche Besonderheiten erläutert. Ein offener Meinungsaustausch rundet das Filmerlebnis ab. Pro Semester widmen wir uns einem ganz speziellen Thema, unter dem wir die Filme aussuchen.
Mehr als 20 Millionen Menschen leben in Sao Paulo, viele von ihnen weit unter dem Existenzminimum in einem der Armenviertel der Stadt. Vier Brüder versuchen mit aller Macht, einen Ausweg aus der Großstadthölle zu finden. Reginaldo, der Jüngste, sucht nach dem Vater. Der 18-jährige Dario will den Traum nicht aufgeben, Profifußballer zu werden. Dinho flüchtet sich in die Religion, während der Älteste, Denis, der selbst bereits Vater ist, sich mit Mühe durchs Leben schlägt. Ihre Mutter Cleusa, eine Putzfrau, zieht die Söhne, jeder von einem anderen Vater, alleine groß und ist schon wieder schwanger.
Der Film zeigt keine stilisierte Gangsterfavela, sondern den realistischen Alltag einer Familie, die sich von einen zum andern Tag in Sao Paolo durchkämpft. Und viel Fußball. Er gibt einen bewegenden kurzen Eindruck von einem sehr real gefühlten Leben in einer der bevölkerungsreichsten Städte der Erde.
Der brasilianische Regisseur Walter Salles zählt zu den Großen der Welt. Seine Filme „Central Station“ und „Die Reise des jungen Che“ erhielten weltweit große Anerkennung. „Linha de Passe“ markierte für Regisseur Walter Salles in mehrfacher Hinsicht eine Rückkehr. Es war nach der Guevara-Bio „Diarios de Motocycletta“ sein erster Langfilm zurück in der Heimat Brasilien und gleichzeitig eine erneute Zusammenarbeit mit Daniela Thomas, mit der er 13 Jahre zuvor „Foreign Land“ gedreht hat. Auf diesen bezieht er sich auch, und nennt „Linha de Passe“ ein Quasi-Update über die Jugend Brasiliens.
Portugiesische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Brasilien 2008, 108 Min., Regie: Walter Salles, Daniela Thomas