Philosophie Zirkel
"Wir müssen reden." Martin Buber und seine Gesprächs-Philosophie - Herausforderung für unsere Zeit
Kursnummer | 221101109 |
Beginn | Mi., 22.06.2022, 19:00 - 21:00 Uhr |
Kursentgelt | 10,00 € |
Dauer | 2 Termine |
Kursleitung |
Prof. Dr. Dr. Bernd Feininger
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Kursort | Offenburg VHS 102 Saal |
Verfügbare Dokumente | Für diesen Kurs sind keine Dokumente vorhanden. |
"Es täte uns gut, wenn wir uns in Gesprächen einfach mal auf die Suche nach der Wahrheit begeben". So ganz aktuell der Evolutions-Psychologe Steven Pinker, Harvard-University, in einem Gespräch anlässlich seiner Vortragsreise durch Europa.
Martin Buber (1878-1965) gilt als der Begründer einer dialogischen Philosophie der Begegnung und Meister des Gespräches. Er würde Steven Pinker wohl recht geben: "Wir müssen reden", heute mehr denn je. Was Buber unter "Begegnung" versteht, wie dabei die Würde der Person zum Vorschein kommt, wie niemand "Ich" sagen kann, ohne ein "Du" dazu, welch ein großer Unterschied besteht zwischen der zweckhaften Welt des "Es" und lebendiger Beziehung: Darüber denkt Martin Buber nach und seine Philosophie war ein Höhepunkt jüdisch- österreichisch-deutscher Geisteskultur und Humanität vor der Schreckensherrschaft der Nazi-Diktatur.
In diesem zweiteiligen Gesprächs-Seminar widmen wir uns einigen Textbeispielen aus seinem philosophischen Hauptwerk "Ich und Du" sowie aus dem Buch "Das Problem des Menschen" (1943/48):
Was ist der Mensch? "Wenn wir ihn als das Wesen verstehen lernen, in dessen gegenseitig präsentem Zu-zweien -Sein sich die Begegnung des Einen mit dem Anderen jeweils verwirklicht und erkennt." Oder "Der Individualismus sieht den Menschen nur in der Bezogenheit auf sich selbst; aber der Kollektivismus sieht den Menschen überhaupt nicht, er sieht nur die "Gesellschaft". Dort ist das Antlitz des Menschen verzerrt, hier ist es verdeckt."
Methode: Gemeinsame Lektüre, Rückfragen, Gespräch und Auseinandersetzung. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, Texte werden zur Verfügung gestellt. Ziel: Im Nachdenken über uns und unser Verhältnis zum "Anderen"weiter kommen.
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt. Eine Voranmeldung ist erwünscht.