Filmreihe "América!"
Liebe Filmfreunde,
Kommen Sie mit uns in diesem Semester auf Lateinamerika-Reise. Wir werfen mit der Filmreihe „América!“ Schlaglichter auf einen vielfältigen und gegensätzlichen Kontinent. Die Themen und Macharten unserer mit Leidenschaft zusammengestellten Filmauswahl sind so bunt und vielschichtig wie die Länder, die hier vertreten sind.
Zum Auftakt am Donnerstag, 02. März, legt Pablo Larraín mit „Neruda“ ein Meisterwerk auf die Leinwand: Sein Biopic zeigt die politische Verfolgung des chilenischen Nationaldichters und sprüht dennoch vor Witz und Geist. Die mexikanische Dokumentation „Luchadoras“ ist ein intimes Porträt über Wrestlerinnen, mutige Frauen, die in ihrem vom „Machismo“ geprägten Alltag um das Frauenbild in Mexiko kämpfen. Sie zeigen, dass jede, die sich gegen ihre Angst und die Angstmacher stellt, Heldin ihrer eigenen Geschichte werden kann. „The last forest“ berührt mit seiner Nähe zur Lebensweise und Vorstellungswelt der Yanomami Indianer, die in harschem Gegensatz zur ressourcenhungrigen einbrechenden Zivilisation steht.
Schwarze Hautfarbe bedingt auch in Mexiko eine Lebensrealität geprägt von Ungleichbehandlung und Ausgrenzung - „Negra“ ist eine sehr persönliche Begegnung mit fünf von Rassismus betroffenen Frauenschicksalen. Als Highlight wird die Regisseurin Medhin Tewolde Serrano sich zu unserem Filmgespräch am 28.03. zuschalten.
Sowohl in „Roma“, einem weiten gesellschaftlichen Panorama, als auch dem heiteren „Der Sommer mit Mamã“ stehen in der Person von Diensmädchen Frauen in den Hauptrollen und bringen die sozialen Gefüge Mexikos bzw. Brasiliens zur Diskussion.
Zeit für ein Lächeln im Gesicht: Der „kubanische Sommer“ - „Candelaria“ ist die Einzelgeschichte zweier Liebenden und doch auch selbst eine universelle Liebeserklärung. Man ist nie zu alt, nicht für sich, noch für andere. Mit „Das Salz der Erde“ bannen wir eine Hommage an den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado auf die Leinwand, begleiten seinen Weg und sein Schaffen im Dokumentationsfilm. „Yuli“ verfilmt die Biographie des kubanischen Tänzers Carlos Acosta, eine Legende in der Welt des Tanzes. Als erster schwarzer Balletttänzer trat er in einigen der größten Rollen des Ballett auf. Doch er ist ein Tänzer, der nicht tanzen wollte...
„Maria voll der Gnade“ spielt vor der hochpolitischen Kulisse von Perspektivlosigkeit, Drogenschmuggel, Flucht und Migration. „Die Tochter der Lagune“ wiederum steht für eine Thematik und einen Kampf, wie es ihn aktuell in verschiedenen Teilen Lateinamerikas gibt: den Erhalt der natürlichen Umwelt. Für „Was geschah mit Bus 670?“ ging Regisseurin Fernanda Valadez von realen Geschichten verschwundener Migranten aus, die in ihrer mexikanischen Heimat zum Alltag gehören. Und „Linha de Passe“ nähert sich den moralischen und ethischen Spannungen, denen Jugendliche im Großstadtmoloch Brasiliens ausgesetzt sind.
Zu viel versprochen? Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern laden wir Sie herzlich ein, den ästhetischen und thematischen Reichtum der Filme Lateinamerikas zu entdecken! Viele Filme zeigen wir in Originalton mit dt. Untertiteln - wie immer mit Einführung in den Film, sprachliche Besonderheiten und anschließender Diskussion.
Broschüre unserer Filmreihe im PDF-Format downloadbar
Sie finden die Broschüre darüber hinaus auch in gedruckter Version im VHS-Unterrichtsgebäude und in allen öffentlichen Auslagestellen.
Anregungen, Fragen, Kritik?
Sprechen Sie bitte mit
Dr. Constanze Armbrecht
0781 9364-240
constanze.armbrecht@vhs-offenburg.de
Filmgespräch: Roma
Kursnummer | 231120106 |
Beginn | Mi., 05.04.2023, 19:00 - 22:00 Uhr |
Kursentgelt | 5,00 € |
Dauer | 1 Termin |
Kursleitung |
Benjamin Köhler
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Bemerkungen | Spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln |
Kursort |
Offenburg VHS 102 Saal
Amand-Goegg-Straße 2 - 4, 77654 Offenburg |
Verfügbare Dokumente | Für diesen Kurs sind keine Dokumente vorhanden. |
In einer Einführung verortet ein Referent/eine Referentin den Film in seiner Entstehungs- und Wirkungsgeschichte. Es werden Zusammenhänge zum Gesamtwerk des Regisseurs oder zu anderen Filmen aufgezeigt. Für ein "tieferes" Verständnis helfen auch genauere Blicke auf Details und ihre Machart. Um fremdsprachliche Filme besser zu verstehen, werden auch Schlüsselvokabeln oder sprachliche Besonderheiten erläutert. Ein offener Meinungsaustausch rundet das Filmerlebnis ab. Pro Semester widmen wir uns einem ganz speziellen Thema, unter dem wir die Filme aussuchen.
Cleo arbeitet als Hausangestellte und Kindermädchen für eine wohlsituierte Familie in einem mittelständischen Viertel namens Roma in Mexiko-Stadt. Die sozialen und häuslichen Hierarchien sind Anfang der 70er-Jahre klar definiert, auch die politischen Unruhen kreieren eine Atmosphäre einer allgegenwärtigen Anspannung. Zwischen alldem versucht sich Cleo daran, ein eigenes Privatleben aufzubauen. Doch als sie bei der Verkündung ihrer Schwangerschaft von dem Kindsvater verlassen wird, steht die junge Frau alleine da. Also begibt sie sich auf die Suche nach ihm, muss allerdings feststellen, dass es Frauen in dieser Zeit nur schwer möglich ist, sich gegen die ihnen auferlegte Rolle der schweigsamen Hausfrau aufzulehnen...
In seinem autobiografischen Drama fängt Alfonso Cuarón mit fast schmerzlicher Schärfe das Lebensgefühl in einer »ganz normalen« bürgerlichen Familie in Mexico City der 70er ein. Nachdem der Film mit dem Goldenen Löwen in Venedig bedacht wurde, konnte "Roma" bei der darauffolgenden Oscar-Verleihung drei weitere Auszeichnungen für sich gewinnen (Beste Regie, Beste Kamera, Bester fremdsprachiger Film).
Spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln
Mexiko/USA 2018, 135 Min., Regie: Alfonso Cuarón